Vorsorge für das Lebensende
Palliative Versorgung strebt die Besserung körperlicher Krankheitsbeschwerden ebenso wie psychischer, sozialer und spiritueller Probleme an.
Das Hauptziel der palliativmedizinischen Betreuung ist die Verbesserung der Lebensqualität für die Patienten und ihre Angehörigen (auch über die Sterbephase hinaus). Im Deutschen wird Palliativmedizin auch als Übertragung des englischen Begriffes Palliative Care verwendet, sie beinhaltet gleichwertig pflegerische, ärztliche und psychosoziale Kompetenz. Im engen Sinn kann unter Palliativmedizin (englisch: Palliative Medicine) auch der unverzichtbare, spezialisierte ärztliche Beitrag zu Palliative Care verstanden werden.
Palliative Versorgung
ist die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren, progredienten und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung.
Palliative Versorgung
Ein Stiefkind der Medizin
In der Palliativmedizin steht die Linderung der Schmerzen und anderer Symptome schwerstkranker Menschen im Vordergrund, um Menschen – möglichst zu Hause – ein Leben in Würde bis zuletzt zu ermöglichen. Doch sie ist ein Stiefkind im modernen Medizinbetrieb, obwohl die urärztliche Aufgabe der Linderung von Leiden angesichts der demographischen Entwicklung der Gesellschaft von wachsender Bedeutung ist.
Darum mahnte die Weltgesundheitsorganisation die europäischen Nationen, mehr in Palliativmedizin zu investieren und entsprechende Versorgungsstrukturen zu schaffen.
Lebensqualität und Würde bis zuletzt erhalten
Die hohe Akzeptanz der aktiven Sterbehilfe bei 70% der Bevölkerung in Deutschland, wie auch bei 48 % in der deutschen Ärzteschaft, ist Ausdruck fehlenden Wissens oder mangelnden Vertrauens in die Möglichkeiten der medizinischen Versorgung in der Lebensendphase. Überall dort, wo sich professionelles palliativmedizinisches Handeln seit Jahren etabliert hat, ist der Ruf nach Euthanasie schnell verstummt! Denn durch konsequente Schmerztherapie und kompetente Symptomkontrolle in einem umfassenden bio-psycho-sozialen Behandlungskonzept bleiben die Lebensqualität und Würde des Menschen bis zuletzt erhalten.
Sterben daheim
„Es gibt in Deutschland keine medizinische Kultur, die sterbenden Menschen beisteht“. Viele todkranke Menschen werden zu lange in Krankenhäusern behandelt, obwohl ihnen nicht mehr geholfen werden kann. Sie leiden unnötig an Übelkeit, Müdigkeit, Verstopfung, sind voller Angst und sterben häufig unter unwürdigen Umständen, mit Schmerzen oder unter Atemnot.
Durch ein dicht geknüpftes Versorgungsnetz zur Betreuung Schwerstkranker, durch eine wirkungsvolle Schmerztherapie und effektive Behandlung von belastenden Symptomen kann heute in vielen Fällen ein würdevolles Lebensende ermöglicht werden.
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In Würde ein Leben lang
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